Holzmarktbericht August 2024

 


Stabiler Markt mit schwacher Nachfrage

Die Konjunktur in Österreich ist zweigeteilt. Während die Bereiche Dienstleistungen und Privatkonsum leicht stützend wirken, verharren Bauwirtschaft und Industrieproduktion nach wie vor in einer Rezession.

Verbesserungen werden erst 2025 erwartet.

Die Absatzmöglichkeiten für Nadel-Schnittholz sind insbesondere aufgrund des starken Rückgangs im privaten Hausbau verhalten. Etwas gestützt wird die Bauwirtschaft nur durch den großvolumigen Zweckbau. Dementsprechend ist die österreichische Sägeindustrie aktuell ausreichend mit Nadelsägerundholz bevorratet. Die Holzernteaktivitäten konzentrieren sich auf Schadholzaufarbeitung sowie geplante Pflegeeingriffe. Bereitgestelltes Holz wird zügig abtransportiert, vorhandene Waldlager wurden abgebaut. Durch die Unwetter und Stürme der letzten Wochen sind zusätzliche Schadholzmengen vor allem in Tirol angefallen, die aber im Markt untergebracht werden können. Die Preise sind weitestgehend stabil und liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit bei 1 00,-. Die Nachfrage nach Lärche übersteigt, unverändert zum Vormonat, nach wie vor das Angebot. Bei der Kiefer hat sich die Nachfrage etwas verbessert. Die Zeit sollte jetzt für die Vorbereitung von Harvesterdurchforstungen ab September genutzt werden. Bitte nehmen sie dazu Kontakt mit ihrem Bereichsleiter auf.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Industrierundholz bevorratet. Bei Faserholz halten sich Angebot und Nachfrage derzeit die Waage. Die Standorte sind weiterhin aufnahmefähig und bereitgestellte Mengen werden kontinuierlich abtransportiert. Mit Ausnahme von Nieder- und Oberösterreich, wo eine Absenkung stattgefunden hat, sind die Preise stabil. Rotbuchenfaserholz wird zu unveränderten Preisen nachgefragt.

Der Energieholzmarkt ist derzeit angespannt. Die Vermarktung zusätzlicher Mengen außerhalb von Langzeitverträgen ist kaum möglich. Grund dafür ist der Minderverbrauch der vergangenen Heizsaison und daher entsprechend hoher Lagerstand sowie ein gestiegenes Angebot aus Schadereignissen.

Teilweise werden produzentenseitig zusätzliche Trockenlager aufgebaut, um den Markt zu entlasten.

In Bezug auf Borkenkäferbefall kann trotz der Niederschläge aufgrund der hohen Temperaturen keine Entwarnung gegeben werden. Auch auf über 1.000 m Seehöhe ist die zweite Generation bereits ausgeflogen. Daher sollte man der Waldhygiene größte Aufmerksamkeit zukommen lassen. Befallene Bäume sollten umgehend entfernt werden.

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